moderner Kerzenhalter aus Speckstein
12. Februar 2018
Der Frühling darf sich noch etwas in den Winterschlaf begeben. Noch bin ich etwas schneesüchtig und mag noch keine pastellfarbenen Frühblüher sehen.
Unverblümt und altbewährt läuft hier noch alles in einer ganz bestimmten Reihenfolge ab. Nach Weihnachten kommt Winter. Sonst komme ich irgendwie aus dem Takt.
Auch wenn Schnee sich hier recht schüchtern zeigt, verbinde ich mit der dunklen Jahreszeit ebenjenen. Dazu gern ein paar frostige Kristallzapfen, gläserne Rutschböden und weiß getupfte Berge.
Kaltes Gestein mag ich nicht missen. Ebensowenig wie Kerzen.
Die frühen Abende glimmt es hier behaglich vor sich hin.
Bereits vor zwei Jahrzehnten entdeckte ich meine Faszination für Stein. Das Starre, Grobe und doch so erstaunlich, wie weich sich frisch polierter Stein anfühlt.
Im Nu waren meine alten Steinmetzsachen rausgekramt und es konnte losgehen.
Meine Wahl fiel auf Speckstein. Dieser ist ohnehin weich und sehr leicht zu bearbeiten und das sogar mit haushaltsüblichen Gerätschaften.
Dazu ist er so vielfältig in der Farbe, dass ich selbst bei zart grün als kleinen Frühlingsfarbtupfen nicht widerstehen konnte. Tiefschwarz und weiß ist selbsterklärend.
Bei der Formgebung ließ ich die Kontraste für sich sprechen. Einerseits den natürlichen Bruch und dem entgegengesetzt die glatte moderne Schnittkante.
Material
Speckstein
Schleifpapier
Säge
Bohrmaschine
Fräsbohrer
Muffe/Hülse
Kerze
Gummi
Wachs
Baumwolltuch
Kerzenhalter aus Speckstein
- Den Stein so lange in der Hand drehen und wenden, bis man sich für eine finale Position entschieden hat.
- Unsicher nochmals wenden und drehen, bis man wirklich sicher ist.
- Mit einem gewöhnlichen Gummi die Schnittkante markieren, damit man sich den fertigen Steinklotz besser vorstellen kann.
- Sägen. Vorsichtig. Ganz vorsichtig.
- So lange diesen Schritt wiederholen, bis die gewünschte Form erreicht ist.
- Muffe/Kerzenhülse aufsetzen und markieren.
- Mit einem feinen Bohrer reihum der Markierung Platz für die Kerzenhülse schaffen.
- Den Rest der stehenden aber überflüssigen Zwischenwände mit dem Fräßbohrer platt machen.
- Alles schön polieren und schleifen. Am Besten mit feinstem Sandpapier. Auch Nassschleifpaier eignet sich dafür hervorragend.
- Für eine intensivere Färbung des Steins wird der Kerzenhalter mit Naturharzöl oder Wachs und einem Baumwolltuch behandelt.
- Hülse einsetzen. Wer mag, darf die Muffe vorab gern noch mit einem farbigen Lack überziehen.
- Kerze rein und anzünden.
Tipp: Eine Standbohrmaschine erleichtert die Arbeit ungemein. Aufgrund der Feinstaubbildung bitte für ausreichend Arbeitsschutz sorgen.
Die Einzigartigkeit des Naturprodukts zeigt sich stets nach dem Ölen bzw. Wachsen. Um das Ergebnis vorab zu erahnen, den Stein einfach unter Wasser halten.
Der Marmorlook ist das Resultat aus zweimaligem Wachsen.
Verlinkt mit Montagsfreuden, nosewmonday, creadienstag, dienstagsdinge, handmadeontuesday und Mittwoch mag ich und Dekodonnerstag sowieso. Dem Freutag schlechthin. Außerdem bei den Kreativas zu finden. Zudem ein Sonntagsglück – klein, aber fein.
Hab vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, liebst Sandra.
Einfach famos und ungechlagen schön. Kann ich das auch ohne Bohrer zuwege bringen? Meine letzte Specksteinbearbeitung ist schon etwas her, und ich habe keine Bohrmaschine.
Liebe Vivien,
hm, das Material muss ja irgendwie aus der Tiefe und Platz machen für die Kerze. Allerdings könnte man eine glatte, waagerechte Seite schaffen und eine kleinere Kerze einfach mit Wachs befestigen. Ich weiß nur nicht, ob Kerzenwachs an Speckstein hält. Theroretisch klingt es plausibel… sollte ich mal ausprobieren :-)
Liebe Grüße
Sandra
liebe sandra
ich wurde gerade in meine kindheit versetzt. da schnitzten wir immer speckstein-anhänger!
mir gefallen deine kerzenständer wirklich ausserordentlich, auch die kombi mit den glatten schnittflächen und der ursprünglichen form… wirklich wunderhübsch.
alles liebe enidan
Liebe Sandra, und wieder hast du wunderbare kleine Kunstwerke gezaubert. Wirklich schön. Hab einen entspannten Sonntag, Tobia
Wow!! Was für eine schöne und edle Idee! Gefällt mir sehr gut!
Liebe Grüße
Beate
…wie super edel !!!!!!!!!
Unikate wie sie es schöner nirgends gibt,bin ganz verliebt !
Liebste
Grüße
Gabi
Ach, mit Speckstein hab ich seit Schulzeiten nicht mehr gewerkelt, bekomme aber spontan grad wieder Lust darauf :-) Deine Kerzenhalter sind jedenfalls sehr schick geworden und die Farbwahl find ich sehr schön. Alles Liebe, Nadia
Liebe Nadia,
es freut mich, dass ich dich anstecken kann… Es macht riesig Spaß und man kann so wuderbar abschalten.
Tatsächlich kaufte ich sogar welchen in Rose, aber nur, um ihn zu verschenken. Mit einer rosa Ranunkel hätte ich ihn im Frühling vielleicht sogar behalten :-)
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra, Deine Idee ist wunderbar und wäre gerade passend für das neue Regal, das gerade in unserem Esszimmer Einzug hält. Perfekt. Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit,
oh, Regal, Esszimmer- wo kann ich lucken?
Probiere es aus, die Bearbeitung ist sehr erfüllend und macht richtig Spaß.
liebe Grüße und viel Vergnügen beim Nachmachen,
Sandra
Liebe Sandra,
wie wunderschön zart und doch aus Stein!! Die Kerzenleuchter sind traumhaft schön!! Steine sind etwas besonders. Es gibt keinen Urlaub, von dem ich nicht mit verschiedenen Steinen nach Hause komme.
Vielen dank für diese zauberhafte Idee!!
Ganz liebe Grüsse
Evi
Liebe Evi,
da gebe ich dir Recht.
Speziell Speckstein, den man auch Seifenstein nennt, überrascht immer wieder mit neuer Färbung und Struktur.
Sogar in Rose mag ich ihn – da erinnert er an Frühlingsurlaub :-)
Liebe Grüße
Sandra